Donnerstag, 7. Juli 2005

U-Bahn-Episode 1 "dschastin"

(ratternde U2, einige fahrgäste gucken gelangweilt in der gegend rum, die junge mutter mit emma-baby im baby-björn steht im mittelgang und hält sich fest. an station xx steigen zwei frauen ein mit 1-jährigem jungen im buggy. der junge ist bis auf die windel vollständig nackt und von oben bis unten mit klebrigen tee-oder apfelsaft-rückständen behaftet, an denen sich schon der großstadtstaub breitgemacht hat. der junge tobt in seinem gefährt und zerreisst aus unzufriedener langeweile esspapier in tausend kleine stücke. die mutter des jungen ist stolze trägerin eines arschgeweis, oberarmtattoos, blondierten mecki-haarschnitts sowie eines nicht mehr ganz weißen feinripp-unterhemds. sie fegt die 1000 kleinen esspapierstücke aus dem buggy auf den boden. "mann, dschastin (justin), jetzt hör halt auf, schau mal, was du hier für eine sauerei gemacht hast!" die freundin ist eher unauffällig, steht jedoch aufgrund irgendwelcher rauschmittel leicht neben sich. beide versuchen den jungen zu besänftigen, als die jungen-mutter die emma-mutter bemerkt und sich bis auf wenige millimeter dem baby-björn nähert:)

"uiiiiiiii-meiii, süüüß-wie alt ist der denn?"
emma-mutter: "das ist eine sie und ist 3 monate".
jungen-mutter:"das ist doch viel zu warm in dem babybjörn, oder? also ich, ich hab damals nie im sommer… neee… also wirklich nicht…… die schwitzt sich doch tot…?!"
emma-mutter: "nein, also weder ihr noch mir ist heiß. das passt schon."
jungen mutter: "hey, darf die da überhaupt schon drin sein, in dem ding? die ist doch noch viel zu jung?!" (zwischen ihr gesicht und emma passt nur noch ein blatt papier)
emma-mutter: "ja, sie darf".
(jungen-mutter wendet sich ihrer freundin zu, beide entrüsten sich ob der tatsachen-bestände und der wortkargheit der emma-mutter): "komische frau". "ja, echt, hey-komische Frau".
die komische frau steigt aus und geht nachhause.


ende

Montag, 4. Juli 2005

wenn einer eine reise tut

morgen fahr ich zu den eltern. emmas erster grosser ausflug mit übernachtung. fang schon mal an zu packen. sind ja nur noch 24 stunden. und sowas will gut vorbereitet sein.
nicht auszudenken, wenn ich was vergesse. ihre lieblings schnuller zum beispiel. oder die dicke decke, falls es kalt wird. oder ihre wechselklamotten-schliesslich weiß ihr magen immer noch nicht, dass er das weiße zeug gelegentlich verdauen soll, und zwar vollständig... oder ihre spielsachen (von denen sie zwar noch keines in der hand behalten kann, aber wer weiß), oder das milchpulver-ich fahre ja schliesslich einige kilometer, und wer weiß, ob die läden dort sowas führen? oder den sonnenschirm, damit gnä frau im schatten spazieren fahren kann.

schwertransporte brauchen eine sondergenehmigung, oder?

Mittwoch, 29. Juni 2005

365 tage

ein jahr ist vergangen, emma ist aus dem haus, ich fange an zu stricken und gehe zur antifaltenbehandlung ins clarins-institut.
die zeit rast dahin. an mir vorbei. wie kann sich ein doch so relativ gängiges leben mit aufstehn, füttern, futtern, wickeln, spazierengehn, schlafen so an einem vorbeischleichen? oder besser gesagt: vorbeirasen?

emma nuckelt bereits am daumen, erzählt mir geschichten (aäröhhh), quickt ihr spiegelbild an, sprengt den letzten schlafanzug, ist nicht mehr "mini" sondern bald schon "midi" (pampers für fortgeschrittene), wird wie ein kleines kind schon um 20.00 müde und quäkig, und quikt vor freude bei maulwurf krabowski und luftballons.

hatten wir vor ein paar wochen nicht noch ein knautschiges klitzekleines federleichtes haarloses bauchwehiges 50/56-newborn-mini-mädchen in den armen? und jetzt seh ich mich schon bald pausebrote schmieren.
und-juhu-ich lerne ebenfalls genauso schnell dazu. ich schwimme zwar noch immer nicht in dunklen tiefen seen, fasse keine spinnen an und kann mir keine wege merken. aber ich plaudere jetzt jeden tag mit wildfremden in der u-bahn, organisiere, lasse ego-trips ego-trips sein, übe mich in geduld, bemühe mich um neue kontakte, beachte sparpreise, besuche kurse und bemerke, dass jetzt die hauptvorstellung beginnt. und der film wird gut!

Samstag, 18. Juni 2005

die erste kuh

hat sie übrigens heute gesehn. besser gesagt, die erste kuhherde. die kamen alle ganz neugierig an den zaun gerannt, als ich da mit emma stand. und sie guckt mit ebenso großen augen wie die auf der anderen seite vom gatter. ausserdem waren noch bei der premierenvorstellung dabei: 2 fauchende schwäne, 1 grashüpfer auf ihrem mützenbehütetem köpfchen, 1 fischer in seinem boot, 1 hubschrauber, viele neue bunte blumen.

ein paar...

...stunden ohne emma. waren mittwoch abend beim essen. so mit allem drum und dran. mit highheels zum italiener, (seit 9 monaten zum ersten mal wieder aus 1,70 m höhe durch die welt der grossen stöckeln), mit wein trinken, unterhalten übers heute und morgen und gestern, mit ohne kinderwagen, ohne letztes bäuerchen um zehn, aber mit vollem pastabauch um 11.
unser babysitterpäärchen macht bei uns daheim einen super job.
kommen heim und emmchen schläft.
ohne uns.. ist sie eingeschlafen....liegt sie da und atmet ruhig vor sich hin.
hat gut getan und war auch mal wieder ganz wichtig. nur wir zwei grossen.

Dienstag, 14. Juni 2005

mein kleines mondgesicht

dickiemma

gewitter

...scheinen madame nicht zu stören-ist ja zumindest ihr erstes! was das angeht hab ich mir neulich eh mal überlegt, was jetzt emmas "erstes mal" alles sein wird. das erste mal einen hund sehen, ein unwetter erleben, ihre cousine ende august kennenlernen, kein bauchweh mehr haben, straßenbahn fahren, unterm spieltrapez liegen, an einer blume riechen, krabbeln, laufen, schwimmen, fliegen, weihnachten erleben, zähne im mund haben, kekse essen, "a" sagen, sandmännchen gucken, aufs klo gehen, etc etc.
wahnsinn, was der kleinen maus alles noch so bevorsteht. und wir selber standen auch mal vor diesem riesen berg an neuen dingen, die wir noch nie erlebt hatten. und es geschah einfach so. nebenbei. von allein. ohne dass man sichs im terminkalender notieren musste. oder kursgebühren zahlen musste. und jetzt kann man sich praktisch bei all dem nochmal beobachten. in form seines eigenen kindes. wie schön. bin ich froh, dass wir den schritt gewagt haben. denn das ist einer der wunderschönen aspekte, den das kind haben und aufwachsen sehen mit sich bringt. fern-ab-von-dem-windel-wechsel-keine-zeit-mehr-für-egomanen-ich-und-nur-immer-wieder-ich-und-das baby-raubt-dir-doch-deine-freiheit-klischee.-ich hab dich so lieb, emma marie. und papa auch.

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